Allgemeine Informationen
Als Handgelenk bezeichnet man die Gelenke zwischen den distalen Gelenkflächen der Unterarmknochen Elle (Ulna) und Speiche (Radius) und den Handwurzel- und Mittelhandknochen oder kurz: Das Gelenk, das Hand und Unterarm verbindet. Es setzt sich aus mehreren Teilgelenken und Knochen zusammen. Die wichtigsten daran beteiligten Knochen sind Elle (Ulna) und Speiche (Radius), die die Gelenkpfanne bilden. Auf der Seite der Handwurzel bildet die erste Handwurzelreihe, besonders das Kahn- und Mondbein, den Gelenk-Gegenspieler.
Die einzelnen Gelenke des Handgelenkes werden durch einen straffen Kapsel-Bänder-Apparat gestützt und stabilisiert. Das Handmittelgelenk, das auch als verzahntes Scharniergelenk bezeichnet wird, liegt zwischen der vorderen und hinteren Reihe der Handwurzelknochen. Auf der Handrückseite verlaufen die Streckensehnen in der Sehnenscheide, die auch Sehnenfächer genannt werden. Auf der Handinnenseite laufen alle Sehnen mit dem Nervus medianus unter dem Karpalband durch den Karpaltunnel.
Das Handgelenk ist ein so genanntes Ellipsoidgelenk, also ein „Eigelenk“ mit zwei Hautachsen, welches einem Kugelgelenk ähnlich ist. Es lässt sich ca. 90° strecken (handrückenwärts = Extension) und ca. 70° beugen (Flexion). Kleinfingerseitig lässt sich das Handgelenk ca. 40° ab- und ca. 20° daumenseitig (Radialabduktion) anspreizen.
Die häufigste Erkrankung des Handgelenkes ist das Karpaltunnelsyndrom. Dabei kommt es zu einer Druckschädigung des Nervus medianus im Carpaltunnel. Ursachen dafür sind oft nicht zu erkennen. Mögliche Ursachen sind handgelenksnahe Brüche oder Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis. Auch Überlastungsfolgen können ein Carpaltunnelsyndrom verursachen. Meist hilft hier eine operative Aufspreizung des verengten Karpaltunnels.
Die häufigste unfallbedingte Erkrankung des Handgelenkes ist der Handgelenkbruch (distale Radiusfraktur). Dabei bricht die Speiche wenige Zentimeter oberhalb des Handgelenkes. Bei einem Mehrfragmentbruch kann auch direkt die Gelenkfläche beteiligt sein. Bei einem Bruch hilft nur die Stabilisation, mittels Gips oder aber bei einem offenen Bruch mittels eines Gestells, dem Fixateur externe.
Eine Arthrose des Handgelenkes ist verhältnismäßig selten. Ursächlich hierfür ist die Tatsache, dass das Handgelenk keine Körperlast tragen muss. Risikofaktoren sind Handgelenksbrüche. Häufiger ist die Daumensattelgelenkarthrose, eine schmerzhafte Verschleißerscheinung bei Bewegungen und Belastungen des Daumens. Probleme mit Verschleißerscheinungen an den Handgelenken haben bevorzugt Hand- oder Volleyballer, da deren Handgelenke und Fingergelenke stark belastet werden.
Handgelenke können mittels CT, Magnetresonanztomografie, Röntgen oder Arthroskopie (z. B. bei örtlicher Betäubung) untersucht werden. Bei letzterer Möglichkeit werden kleine Probleme behoben, z. B. abgeriebene Gelenkflächen geglättet.